Überbetrieblicher Maschineneinsatz

Der überbetriebliche Maschineneinsatz und die Anhängerbremsen standen an der Jahresversammlung der Kommission Landtechnik des Verbands Thurgauer Landwirtschaft im Zentrum.

21.11.2019

Präsident Rolf Kuhn eröffnete die Jahresversammlung der Kommission Landtechnik des Verbands Thurgauer Landwirtschaft mit einigen kritischen Gedanken und bedauerte dabei insbesondere den Gegenwind, dem die Landwirtschaft momentan in der gesellschaftlichen Diskussion ausgesetzt ist. «Gerade mit Blick auf die bevorstehenden Abstimmungen über die Pflanzenschutz-Initiativen müssen wir achtsam sein und dürfen keine Fehler machen», meinte Kuhn. Geschäftsführer Markus Koller blickte in seinem Jahresbericht auf die wichtigsten Veranstaltungen zurück, erwähnte dabei sowohl die Tests der Obst- und Feldspritzen wie die Fachtagung, bei der es um die Vermeidung der Punktquelleneinträge von Pflanzenschutzmitteln ging. Weiter gab es eine Aktion, an der Landwirte ihre mit Zuckerrüben geladenen Gespanne hinsichtlich ihres Betriebsgewichts und bezüglich des notwendigen Adhäsionsgewichts überprüfen konnten.
Vorstandmitglied und Kassier Karl Vetterli stellte die Maschinengemeinde Rheinklingen vor, die seit mehr als 50 Jahren besteht und einen effizienten, vor allem kostengünstigen Einsatz der heute rund 40 Maschinen – dezentral stationiert – zum Ziel hat. Herausforderungen für eine solche Gemeinschaft seien die steigenden Anforderungen an die Schlagkraft, die zunehmenden Spezialisierungen der Betriebe und das erforderliche technische Know-how der Anwender der modernen Maschinen. Eindrücklich zeigte Vetterli auf, wie sich das Abrechnungs- und Erfassungssystem vom einfachen Bordbuch über ein computerbasiertes Modul unter Einbezug der Mehrwertsteuer bis hin zur Applikation «FarmX» entwickelte, mit dem heute nicht nur die Abrechnungen, sondern auch die Reservationen abgewickelt werden.
Das System «FarmX» erklärte Thomas Cadonau vom Maschinenring Ostschweiz, einer der Trägerorganisation dieser Applikation, die anfangs 2019 gestartet wurde. Rund 1000 Nutzer sind registriert, über 5000 Reservationen wurden getätigt. Nachholbedarf hat man derzeit noch bei den Vermietern, deren Zahl zu klein ist. Im Fokus hat man vor allem Maschinengemeinschaften, die ihre Geräte über ihren bestehen Mitgliederkreis hinaus vermieten oder dieses einfache Abrechnungssystem anwenden wollen. Cadonau zeigte sich überzeugt, dass «FarmX» ein Erfolg wird.
Neben dem Grusswort und dem Einblick in die aktuellen Geschäfte des Zentralverbands orientierte SVLT-Direktor Roman Engeler über den aktuellen Stand in der Frage der Anhängerbremsen. Insbesondere im Zusammenhang mit den hydraulischen Bremsen (generelle Zulassung, Fahren im Ein-Leiter-Betrieb) seien noch viele Probleme ungelöst, jedoch arbeite man innerhalb der Arbeitsgruppe «landwirtschaftlicher Strassenverkehr» an einer Lösung, die allen Anspruchsgruppen gerecht werde.